Der Körper schließt eine Wunde, die durch Blutgerinnung blutet. Fibrinprotein spielt dabei eine wichtige Rolle, indem es ein dreidimensionales Netzwerk aus langen, verzweigten Fasern bildet. Beim Wundverschluss übernimmt Fibrin jedoch eine andere, bisher vernachlässigte Funktion. Ein internationales Forscherteam im Journal of Clinical Investigation berichtet, dass es seine Struktur im Kontakt mit der Luft verändert und einen dichten Film auf der Wunde erzeugt, der das Eindringen von Infektionserregern verhindert. Die mechanische Barriere ist eine sofortige Maßnahme nach einer Verletzung, die Ihnen erlaubt, die Zeit bis zum Eintreffen der Abwehrzellen des Immunsystems zu füllen. Bei der Behandlung frischer Wunden sollten Sie auf die Verwendung von Vaseline und Feuchthaltemitteln verzichten, da diese den natürlichen Schutzfilm zerstören und das Infektionsrisiko erhöhen können.
„Nach unserer Hypothese wirkt der Film wie ein Pflaster, das verhindert, dass Bakterien durch eine Hautläsion in den Körper gelangen“, erklärt Robert Ariens von der University of Leeds. Die vorherige mikroskopische Untersuchung des geronnenen Blutes hatte bereits das Vorhandensein einer dünnen Schicht auf der Wundoberfläche ergeben. Aufgrund der Vorbehandlung der Probe wurde dies jedoch allgemein als Artefakt im Labor angesehen. Dank Rasterelektronenmikroskopie und konfokaler Laserscanning-Mikroskopie konnten Arieans und seine Kollegen beweisen, dass es sich um einen schützenden Fibrinfilm handelt, der bei der Blutgerinnung entsteht. Dabei wird Fibrin von Fibrinogen produziert, dessen Molekülketten zusammen Fasern bilden, die rote Blutkörperchen und Blutplättchen umgeben und Blutungen stoppen. An der Schnittstelle zwischen Blut und verfestigter Luft bildet Fibrin einen durchgehenden Film, der die frische Wunde vollständig bedeckt. Die Molekularstruktur verändert sich, bleibt aber fest mit der darunter liegenden Struktur verbunden.
Untersuchungen an Rattenwunden haben gezeigt, dass der Fibrinfilm mindestens 12 Stunden lang Bakterien daran hindert, die Wunde zu infizieren. Wunden mit einem durch Mineralöl zerstörten Schutzfilm wurden schnell von viel mehr Bakterien besiedelt als unbehandelte Wunden. Weitere Studien werden zeigen, wie das Risiko einer lokalen Infektion in der Wundbehandlung reduziert und die natürliche Wundheilung beschleunigt werden kann.
Eine andere Form von Pflastern, die für Frauen ab dem Alter von etwa 55 Jahren interessant ist, sind Hormonpflaster. Schließlich lässt in diesem Alter ungefähr die Funktion der Eierstöcke allmählich nach und als Folge geht auch die Hormonproduktion zurück. Dies kann allerdings schwere Nachwirkungen mit sich ziehen und zum Beispiel in einem Knochenschwund, also Osteoporose enden. Abhilfe können dabei unter anderem die Hormonpflaster schaffen, die einmal pro Woche meist auf den Oberschenkel geklebt werden müssen.